Hallo,
da ja einige unserer Mitglieder immer intensiver darüber nachdenken sich unter anderem für zukünftige XP- Treffen einen Wohnwagen zu zu legen, will ich hier mal aus meinem Erfahrungsschatz - 15 Jahre Wohnmobil/wagen Besitz, Kauf und Verkauf berichten.
Dabei würde ich mich freuen, wenn andere Mitglieder und Besitzer von Wohnwagen meinen Beitrag hier mit ihren Ideen / Erfahrungen und Erlebnissen weiter vervollständigen.
Worauf muss ich beim Kauf eines gebrauchten Wohnwagens achten ?!
Feuchtigkeit:
Das wichtigste ist eigentlich, das er noch nie Wasser gezogen hat,
bzw. in dem Fall die Stellen fachgerecht ausgebessert wurden.
Da schaut ihr zuerst um die Dachluken herum nach Wasserflecken und dann in die Hängeschränke, dort besonderst oben an den Rand.
Weiterhin in die Staukästen innen, also in den Sitzbänken und unter dem eventuellem Festbett.
Und natürlich im Innenraum alle Decken- Wand- Kanten, wo das Dach mit den Wänden zusammentrifft.
Woran man eingedrungene Feuchtigkeit auch gut erkennen kann, sind die Polster der Sitzflächen, die ziehen im Fall der Fälle schnell Feuchtigkeit und würden anfangen an den Rückflächen zu stocken.
Deshalb sollen die im Winter auch immer von den Rückwänden abgezoen werden und auf das Bett oder ins Haus gelegt werden.
Sehr gut ist Feuchtigkeit auch an Schraubenköpfen im Innenbereich zu erkennen, die unter Umständen Rostbehaftet wären.
Schaut Euch mal den Unterboden an, ist der ganz frisch mit Unterbodenschutz gestrichen - hmm seit vorsichtig, vielleicht ist da was zu verbergen !??? Halt mal etwas genauer hinschauen.
Die Kunststofffenster sollten natürlich ringsherum ordentlich an den Dichtungen schließen und keiner der Verschlussriegel abgebrochen sein.
Gasanlage:
Also mit der Gasanlage würde ich mir keine großen Gedanken machen, die ist in einem Ww so simpel aufgebaut, auch wenn dort etwas defekt wäre, ist das nie allzu teuer und fast alles selbst zu machen.
Achtet einfach darauf, wann die letzte Gasabnahme gemacht wurde, oft mit TÜV zusammen, der Aufkleber ist meist auf dem Gaskasten oder hinten neben dem Kennzeichen geklebt.
Kühlschrank:
Testet noch den Kühlschrank, der sollte auf 220 V wie auch auf Gas laufen, denn da werden Reps meist teuer !
Eine 12 V Ansteuerung ist sehr schön, aber mehr ein Luxus ohne dem man Leben könnte.
Alle anderen Schränke sollten mittels Sicherungsgriff verschließbar und sicherungsfähig sein, damit sie während der Fahrt nicht aufspringen.
Heizung:
Bei der Heizung auch mal testen, ob sie anspringt.
Tut sie es nicht, schauen wo ran es liegt, viele wissen garnicht, dass da eine kleine 1,5 V Batterie für die E- Zündung unten drin steckt, diese hält Jahrelang und der Vorbesitzer hat sie vielleicht nie gewechselt, weil er nicht wusste das da eine drin ist
Auch die Zündung selbst ist nicht sehr teuer und leicht selbst aus zu wechseln.
Naßzelle:
Ich würde keinen Ww ohne Nasszelle kaufen ( Meine Meinung ) in dem nicht wenigstens ein Porta Potti WC steht - besser noch ein fest eingebautes WC mit Fäkalientank zum entnehmen.
In diesen ist der gesammte Boden die Duschwanne, hier könnt ihr meist anhand des Aussehens des Silikonrandes erkennen ob da des öfteren Feuchtigkeit stand, dann hat es schwarze Ränder.
Aber meistens ist an dem Gesamtzustand des Innen- Wohnbereiches schon zu erkennen, wie die Vorbesitzer mit dem Wohnwagen umgegangen sind.
Reifen:
Die Reifen sollten nie älter als 5 Jahre sein, ansonsten nach Kauf sofort wechseln lassen !!!
Die stehen sich kaputt, meinen Bericht vom Reifenplatzer auf der BAB kennt ihr ja vielleicht !?
TÜV:
Ansonsten sollte er TÜV haben, wobei da nur die Feststellbremse und die Auflaufbremse geprüft werden, keines dieser Teile ist richtig teuer.
Ansonsten nur Reifen und Licht, mehr kann man da schon nicht testen, der Unterbau geht nie kaputt, der ist aus verzinktem Stahl und die Achse selbst ist auch sehr unempfindlich.
Wenn ihr Euch was gutes tun wollt achtet ihr noch drauf, das der Ww eine Antischlingerkupplung hat, die man aber auch nachträglich anschrauben kann, kostet so ca. 300 Euro, ist aber ich würde sagen in manchen Situationen sogar Leben rettend !
ACHTUNG: Bei dieser darf die AHK nie eingefettet sein !
Gute, nicht ganz so alte Ww haben noch Stoßdämpfer zu den Blattfedern, diese sind natürlich eine feine Sache.
Zwingend erforderlich um die 100 Km/h eingetragen zu bekommen sind folgende Teile:
1. Das der Ww dafür lt. Fzg.- Schein zugelassen ist.
2. Stoßdämpfer
3. Reifen nicht älter als 5 Jahre und mit Geschwindigkeitsindex mind. 100 Km/h.
4. Antischlingerkupplung
Ansonsten gibt es nur Vorraussetzungen am Zugwagen selbst, die ein XP alle vorweisen kann, bis zu einem Ww von ca. 2100 Kg zul ges. Gew.
Auch zu beachten sind Beulen, Kratzer oder Löcher in der Aussenhaut !
GFK ist reparierbar, Aluminium Aussenwände, die zu ca. 90% bei Wohnwagen verwendet werden, sind nur mit sehr hohem Kostenaufwand zu reparieren.
Versicherung ist für einen Ww ein klacks, kostet nur ein paar Euro im Vergleich zu einem Auto.
Steuern sind meist etwas mehr, aber auch nicht die Welt.
Schön wäre noch, wenn ein Vorzelt oder wenigstens ein Vordach dabei ist, lässt sich schön drunter sitzen und die Stühle usw. werden Nachts nicht feucht.
Mitgeliefert werden sollte möglichst der 220 V Anschlussstecker und eine Gasflasche.
Müsst ihr die Flasche/n kaufen, empfehle ich die ALU- Flaschen, sie sind beim ersten Kauf um einiges teurer, aber sparen wirklich sehr viel Gewicht und Rückenschmerzen
.
Empfehlen würde ich heutzutage nur einen Wohnwagen mit Festbett, wer den Unterschied zum Schlafen auf mehreren Teilen und dem andauerndem Umbau von der Sitzfläche zum Bett kennt, wird mir da Recht geben
Schön ist auch eine Aussenstauraumklappe und ein Panoramadachfenster, ist aber alles auch nachträglich einbaubar.
Beim Beladen eines Wohnwagens ist zu beachten:
Auch das wird von Neu- Wohnwagenbesitzern gerne falsch gemacht.
Schwere Ladung gehört immer in die Mitte des Ww, möglichst Höhe der Achse.
Schwere kleine Gegenstände ( z.B. Marmeladengläser ) gehören in Schränke dicht über dem Boden und möglichst mit Türen längs der Zugrichtung oder entgegen der Zugrichtung.
Fernseher z.B. lassen sich gut auf Betten verstauen, die eine Wand in Zugrichtung haben, damit sie nicht zum UFO werden.
Wer nach dieser Art packt, braucht sich keine Gedanken bei nächstem Öffnen der Tür zu machen dort alles auf dem Fußboden vor zu finden
.
Viel mehr fällt mir jetzt nicht ein, habt ihr noch Fragen, einfach fragen.
Ansonsten gibt es hier folgend bestimmt noch weitere Tips, da wir ja einige Mitglieder haben, die schon einen Wohnwagen besitzen.
Besteht vielleicht auch noch Interesse an einer Aufzählung, was man sich so alles für das mobile Campen selbst anschaffen sollte ???
Auch da sprechen Ww Besitzer die seit vielen Jahren campen aus Erfahrung, denn die meisten Helferchen kauft man sich sonst er in den Jahren nach und nach hinzu und ärgert sich dann, das man sie nicht schon früher gekauft hat, da sie das Camperleben wirklich erleichtern und verschönern.
Inzwischen haben wir ja auch mehrere Boots & Trailer- Besitzer sowie auch Pferdeanhänger Besitzer im Board, hat jemand Lust für so eine Aufstellung ebenfalls einen Thread zu schreiben ?
Vielleicht gibt es zukünftig auch dafür Interessierte Mitglieder !?
Gruß Thomas