Als Allererstes möchte ich eines ganz klarstellen !
Sollte Irgendjemandem der abgebildete Wohnwagen bekannt vorkommen, die von mir hier beschriebenen Schäden sind vom Voreigentümer NICHT wissentlich verschwiegen worden, sondern waren diesem NICHT BEKANNT !!!
Als wir vor einer Weile auf der Suche nach einem günstigen Wohnwagen waren,bekamen wir ein gutes Angebot von einem 30 Jahre alten Bürstner City 390.
Bei der folgenden Besichtigung fanden wir ihn, wie wir meinten, in einem relativ guten Zustand vor.
Der Dachhimmel hatte eine weiche Stelle welche von einer, wie ich schnell feststellte, eingerissenen Dachluke herrührte.
Der Fußboden im Eingangs/Küchenbereich federte etwas, was ich aber auf ein 30-Jahre langes drauf herumgelaufe schob.
Die Reifen waren mit der Zeit rissig und im Gaskasten löste sich etwas die Beschichtung.
Nichts also, was sich nicht relativ einfach wieder in Ordnung bringen lassen könnte.
Die Inneneinrichtung war durchaus noch als brauchbar zu bezeichnen und die Rundsitzgruppe im Bug wollten wir eh zugunsten eines festen Bettes rausschmeißen.
Auch die Rangiergriffe hatten sich mit den Jahren etwas gelöst und sollten ausgetauscht werden.
Und damit nahm die Odissee ihren Lauf...
Punkt 1 war das Dachfenster:
Unter dem Moos hatte die Dachhaut einen kleinen Riss....
Das war ja schnell repariert.
Punkt 2 der Gaskasten:
Hier hat sich die Beschichtung des Holzes an einigen Stellen gelöst.
Um ein weiteres vollsaugen des Holzes mit Feuchtigkeit zu verhindern, habe ich das Holz mit einer Glasfaserverstärkten Dachdichtungsmasse gestrichen.
Die Gunst der Stunde nutzend, daß wir den Ww noch eine Weile trocken untergebracht hatten beschlossen wir auf Nummer sicher zu gehen und sämtliche Eck- und Kederleisten abzunehmen und neu abzudichten.
Gesagt, getan ...
Natürlich gab es keine passenden Befestigungsschrauben mehr, so dass wir sämtliche Löcher aufbohren und einsenken mussten.
Für die Montage der Leistenfüller kann Euch meine Frau nur den Tipp geben:
Macht es nicht in den Wintermonaten ! Eure Finger(nägel) werden es Euch danken !
Beim wiederanschrauben der Kederleisten dann der Supergau :
Warum, zum Teufel, gehen manche so leicht in das Holz ???
Na, ja. Erstmal die Überführung des WWs in die Heimat und Demontage der Sitzgruppe.
Beim Abbau der vorderen Rangiergriffe kam dann das ganze Elend zum Vorschein:
Ich brauchte sie nicht abschrauben, ich konnte sie schlicht und einfach aus dem WW ziehen !
Das Holz was sie hätte halten sollen war nicht morsch, sondern einfach nicht mehr da !
Bei näherer Betrachtung saß auch das Bugfenster nur noch Lose an seinem Platz.
Also wurde die komplette vordere Wandverkleidung aufgenommen.
Danach wurde dem Moder bis auf den Grund gegangen - im wahrsten Sinne des Wortes...
Um neue Leisten einzukleben war es allerdings erst einmal zu Kalt und somit ruhten die Arbeiten ein paar Wochen.
Bis zum Mammuttreffen war ja auch noch etwas Zeit, aber das war die Deadline
Im Aprill konnte es dann endlich weitergehen und die neuen Leisten wurden eingeklebt...
Danach wurde das Bugfenster demontiert, neu abgedichtet und mit gutem Halt wieder im neuen Holz verankert.
Das Problem wenn man gleichzeitig mehrere gleichfarbige Dichtstoffe verwendet ist, man kann sich mal vergreifen
Dumm nur, wenn man es erst merkt, wenn das ganze schon abgebunden hat
.
Also, das ganze Fenster wieder raus, den (reichlichen) Kleber wieder abgeschabt und auf ein neues
Bei der Gelegenheit auch festgestellt, das die Fensterriegel vom UV spröde und die Fensteraufsteller ebenfalls ein Fall für den Schrott sind
(Hatte ich schon erwähnt, daß es die weder im Zubehör noch bei Bürstner noch zu kaufen gibt ?
Na, ja. Die Löcher erstmal mit Kautschukband zugeklebt und mit eben jenem auch die Fenster Links und Rechts gegen Windbedingtem aufklappen gesichert.
So, daß neue Rahmenholz klebt wie Bombe und es konnte mit der Neuverkleidung begonnen werden...
Ein Blick in die Fahrzeugpapiere sorgte dann erst einmal für Verwirrung:
Warum steht hier kein Leergewicht drin und nur das zulässige Gesamtgewicht ?
Also so wie er ist erst einmal auf die Waage...
900kg ! Doof, bei nur 850kg zGG
Wohlgemerkt: OHNE Sitzgruppe um Bug und lediglich einer 5Kg Gasflasche im Gaskasten...
Da waren wir Beide erst einmal etwas Ratlos.
Ein netter Herr vom TÜV gab dann die Erklärung:
Das wäre bei alten Wohnwagen fast völlig normal.
Das Holz der Bodenplatte, die Leisten des Aufbaus, ja selbst die Isolierung nimmt mit den Jahren einiges an Feuchtigkeit auf.
Das können durchaus so 50-60 Liter (kg) sein. Dann noch ein paar nette Anbauteile wie Markiese, Fahrradhalter usw. dazu und schon hat man ein Problem...
EGAL ! Wir haben jetzt so viel Zeit und noch mehr Arbeit hier reingesteckt, daß wir beschlossen haben, trotzdem erst einmal einfach weiter zu machen.
Ausserdem rückte der Mammut-Termin bedenklich näher und das vorsorglich bestellte Zimmer im Hotel war schon wieder abbestellt.
Also Augen zu und durch !
Als nächstes kamen die Aufsteller und Riegel der Fenster an die Reihe:
Die (Ersatz) Riegel aus dem Zubehör passten natürlich nicht mit den alten Bohrlöchern in den Fenstern überein.
Also, neue Löcher bohren. Was bei 30 Jahre altem Plexiglas nicht wirklich Spaß macht.
Mit den Aufstellern aus dem Zubehör hatten wir noch mehr Pech. Da passte wirklich gar nichts.
Zum Glück fanden wir im Baumarkt eine nicht sehr schöne, aber immerhin eine Alternative, die wir mit ein bisschen bohren hier, ein bisschen absägen da, etwas wegflexen dort und etwas umändern überall, einbauen konnten
Zwischendurch stellte dann auch der Stecker der Anhängerkupplung seinen Dienst aufgrund fortgeschrittener Korrodierung ein...
Da ich am Plori eine 13 polige Kupplung habe, machte es ja Sinn, auch den Stecker gleich von 7 auf 13polig umzurüsten.
Netterweise, gibt das www. ja die passende Belegung vor. NOCH netter wäre es gewesen wenn dort dabei gestanden hätte, daß die Belegung Spiegelbildlich zu interpretieren sei !
Zu diesem Zeitpunkt gab es Morgens die obligatorische Gasabnahme.
Bis auf den Kühlschrank, der aus dem "Gasinventar" aufgrund einer unsauber brennenden Flamme gestrichen und (vom Gas) abgeklemmt wurde, klappte alles super.
(Auf Gas konnten wir ja erst einmal gut verzichten, da es im Mammut A: 230V Versorgung gab und wir ihn ja notfalls auf 12V laufen lassen könnten.)
Danach gab es noch neue Reifen und Stoßdämpfer.
Das Highlight kam dann am Nachmittag : TÜV ohne Mängel !!!
Irgendwann, gab dann auch der Bordeigene Sicherungskasten seinen Geist auf und so wurde dann auch gleich der neue Kasten um einen FI-Schutzschalter und 12V Sicherungen erweitert.
Und wo man gerade dabei war, wurden auch gleich ein paar wild umherfliegende Stromleitungen vernünftig verlegt, neue Kabel nachgezogen und die Hauptbeleuchtung nach 30 Jahren endlich mal mit einem Ein/Aus-Schalter versehen
Im Gaskasten fand dann auch eine 150A Arbeitsstrombatterie samt Ladegerät ihr neues Zuhause.
Die Heizrohre der Truma Gasheizung wurden neu verlegt und Isoliert.
Bei der Montage der vorderen Rangiergriffe (das die Bohrlöcher natürlich wieder nicht passten, brauche ich ja wohl nicht extra erwähnen - oder ?
) habe ich natürlich die Kabel zu den Beiden vorderen Positionslichtern getroffen. War ja klar
Danach ging es an die Einrichtung.
Ein neues Bett und eine Sitzgelegenheit für Regentage musste her.
Am idealsten fanden wir die Lösung mit 2 Ikea-Lattenrosten zu je 10 Euro das Stück, welche entsprechend eingekürzt wurden.
Als Matratze mussten die vorhandenen Sitzpolster herhalten, welche passend zugeschnitten wurden.
Obendrauf, noch eine einfache 10cm dicke Ausgleichsmatratze, ebenfalls aus dem Schwedischen Möbelhaus.
Das ganze haben wir nach dem Testwochenende im Mammut als so gut bewertet, daß ich unser Bett daheim auf die gleiche Art und Weise umbauen werde !
Die beiden Sitze enthalten teilweise natürlich auch noch Staukästen und bekamen ebenfalls passende Sitzpolster.
Die weiche Stelle im Eingangsbereich wurde zusätzlich noch mit einer 15mm Sperrholzplatte verstärkt.
(Nichts für die Ewigkeit, aber erstmal gehts
)
Zu guter Letzt, natürlich noch das Wichtigste:
Der Aufkleber !
Am Vorabend zum Mammuttreffen, sicherheitshalber schon mal den Kühlschrank auf Strom angemacht, damit er schon mal ordentlich vorkühlt...
Der Schreck kam dann am nächsten Morgen. Nix mit kalt. Weder mit 12- noch mit 230V. Schei...
Also, wer noch günstig einen WoMo Kühlschrank abzugeben hat, ich wüsste da noch jemanden der ...
Na, dann muss es eben noch mal die gute, alte Kühlbox tun.
Aber, bis auf ein paar Kleinigkeiten, haben wir es noch bis zur letzten Minute geschafft. DER MAMMUTPARK KONNTE KOMMEN !!!